Traditionelle Chinesische Medizin (TCM)
wird als Oberbegriff für eine besondere Form der Diagnostik und Therapie verwendet, die vor mehr als 2000 Jahren im chinesischen Kulturkreis entstand und seitdem stetig weiter entwickelt wurde.
Ein Schlüsselbegriff der TCM ist das sogenannte „Qi“ – die Lebensenergie. Der menschliche Organismus wird als komplexes Gebilde dynamischer Qi-Strukturen betrachtet, die sich idealerweise in einem Gleichgewichtszustand befinden. Ist das Gleichgewicht gestört, kommt es zu Befindlichkeitsstörungen oder Krankheiten.
Die wichtigsten Therapieverfahren der TCM sind die Akupunktur, die Kräutertherapie und die Massagetechnik Tuina. Die Akupunktur kann durch die Nadelung bestimmter Punkte auf der Körperoberfläche den Fluss der Lebensenergie regulieren. Die chinesische Kräutertherapie arbeitet mit Teemischungen, die hauptsächlich aus Pflanzenbestandteilen bestehen, und individuell auf den Patienten und die Krankheitssituation abgestimmt sind. Besonders für Menschen mit einer Abneigung gegen Nadeln ist die Tuina geeignet. Hier werden die Akupunkturpunkte und Leitbahnen mittels spezieller manueller Techniken behandelt.
Ohrakupunktur
Die Ohrakupunktur, deren Anwendung sich in verschiedenen Teilen der Welt bis ins zweite vorchristliche Jahrhundert zurückverfolgen läßt, wurde ab Mitte der 1950er Jahre systematisch durch den französischen Arzt Dr. Paul Nogier erforscht und weiterentwickelt. Etwa zeitgleich wurde die Ohrakupunktur in China ebenfalls als Behandlungsmethode wiederentdeckt.
Erkrankungen des Körpers und der Psyche werden durch die Behandlung von Punkten im und am Ohr therapiert, sei es durch Nadelung oder Techniken der Akupressur. Die Möglichkeit der Akupressurbehandlung eignet sich besonders für Patienten mit einer Abneigung gegen Nadeln.